Das KISS- & KIDD-Syndrom in der Orthopädie Dr. Kay Förster
Das KISS und KIDD-Syndrom ist eine Störung die bei vielen Säuglingen und Kleinkindern sehr häufig vorkommt. Oftmals wird es jedoch nicht erkannt. Was ist das KISS- oder KIDD-Syndrom? Worin liegen die Unterschiede? Beide Syndrome benötigen aufgrund der Individualität auch einer integrativen interdisziplinären Therapie.
Das KISS-Syndrom
KISS steht für "Kopfgelenk-Induzierte Symmetrie-Störung". Dabei handelt es sich um schmerzhafte Verspannungen im Nackenbereich ausgelöste Form-, Funktions- und Entwicklungsauffälligkeiten bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. Blockaden in der Halswirbelsäule können bei Säuglingen und Kleinkindern zu Bewegungs- oder Verhaltensauffälligkeiten führen. Schätzungen nach kommt diese Störung bei bis zu jedem 3. Neugeborenen vor.
Betroffene Kinder haben meist eine typisch gekrümmte "C-Haltung". Der Kopf ist oft gedreht und in die andere Richtung geneigt. Der Rumpf folgt dabei der Kopfneigung, ebenso auch das Becken. Meist schauen KISS-Säuglinge in eine Richtung. Dadurch plattet sich das noch sehr weiche Hinterhaupt mehr oder weniger auf der Seite der Kopfdrehung ab. Häufig zeigt sich eine Asymmetrie des Gesichts wieder.
Das KIDD-Syndrom
Das KIDD-Syndrom steht für "Kopfgelenks-Induzierte-Dysgnosie/Dyspraxie". Dabei handelt es sich um eine Folgeerscheinung eines nicht oder unvollständig behandelten KISS-Syndroms im Vorschul- und Schulkind-Alter.
Dysgnosie bedeutet Störung der Wahrnehmung. Dyspraxie besagt die Unfähigkeit zur Ausführung erlernter Bewegungen trotz vorhandener Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit.
Die Atlasregion (Kopf-Hals-Übergang) ist nicht nur für die Haltung und Bewegung verantwortlich, sondern auch für die Wahrnehmung. Die betroffenen Kinder sind häufig in der Motorik beeinträchtigt und haben oft Schwierigkeiten Formen zu erkennen. Ungeschicklichkeit in der Feinmotorik z.B. beim Malen oder Basteln aber auch grobmotorische Auffälligkeiten z.B. ein unharmonisches Gangbild oder Ballanceschwierigkeiten machen sich bemerkbar.
Konzentrationsstörungen, Ein- und Durchschlafstörungen eventuelle Hyperaktivität und andere Symtome können die Folgen sein.
Das KISS- als auch das KIDD-Syndrom bedürfen aufgrund der Individualität auch integrative interdisziplinäre Therapieansätze.
Gerne Beraten wir Sie in unserer Praxis - Tel.: 0 23 31 / 78 75 30.
Foto: ©allan-mas